Breitenfurt bei Wien liegt im Landschaftsschutzgebiet Wienerwald am südwestlichen Stadtrand der Bundeshauptstadt
Wien und hat rund 5.800 Einwohner. In den Sommermonaten sind es mit den Zweitwohnsitzen rund 8.000.
Trotz der Stadtnähe hat Breitenfurt ländlichen Charakter. Breitenfurt liegt in etwa 270 bis 520 m Seehöhe und besitzt Eichen- und Buchenwälder, welche zu langen und erholsamen Spaziergängen einladen. Im westlichen Ortsteil befinden sich noch alte Bauernhäuser und die prachtvolle Barockkirche des ehemaligen kaiserlichen Jagdschlosses mit Werken der Altomonte-Schule und von Raphael Donner.
Der östliche Ortsteil besteht zum größten Teil aus modernen Siedlungen, in deren Mittelpunkt sich die Unterkirche der neuerrichteten Pfarre St. Bonifaz befindet, die von dem in aller Welt bekannten Architekten Baurat Dr. Dr. Clemens Holzmeister entworfen wurde.
Ursprünglich bezeichnet "Breitenfurt" keinen Ort, sondern einen Flurnamen. Als Dorf wird Breitenfurt zum ersten Mal 1622 erwähnt. Die ersten Siedler in Breitenfurt waren Holzarbeiter, die aus der Steiermark, Salzburg und aus Bayern kamen.
Als 1771 in Breitenfurt die Konskriptionsnummern eingeführt wurden, standen in Breitenfurt West 42 Häuser, in Hochroterd 21 und in Höniggraben 9. In Breitenfurt Ost standen nur zwei Häuser, der Rote Stadl und der Grüne Baum. Nach der Revolution 1848 wurde Breitenfurt ein selbständiges Gemeindewesen und wählte 1850 zum ersten Mal einen Bürgermeister.
Durch seine Nähe zur Stadt war Breitenfurt ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener, so fuhr man mit dem Fiaker zum Grünen Baum, zum Roten Stadl oder zum Stelzergasthaus mit seinem berühmten Breitenfurter Milchrahmstrudel.
Vor allem seit 1930 ist die weitere Entwicklung des Ortes durch den Zuzug aus Wien geprägt, es wurden neue Siedlungsräume erschlossen und Geschäfte gegründet. Am 26. Februar 1930 wurde Breitenfurt das Marktrecht verliehen.
1938 verlor Breitenfurt seine Selbständigkeit und wurde "Groß Wien" eingemeindet. 1942 wurde die Pfarre St. Josef errichtet (heute St. Bonifaz).
Der Zweite Weltkrieg forderte auch von der Breitenfurter Bevölkerung viele Opfer.
Am 1. September 1954 wurde Breitenfurt von Wien getrennt und wurde wieder eine selbständige Marktgemeinde. Sehr rasch wurde nun zunächst Breitenfurt Ost, und dann auch Breitenfurt West besiedelt. Auch viele Zweitwohnungsbesitzer errichteten in Breitenfurt ihren ständigen Wohnsitz. Heute ist Breitenfurt vor allem aufgrund seiner günstige Verkehrslage in der Nähe der Bundeshauptstadt, aufgrund einer Infrastruktur, die auch eine ganzjährige Bewohnung ermöglicht, und aufgrund seiner schönen Landschaft bevorzugtes Wohn- und Siedlungsgebiet der Wiener geworden.